In Anlehnung an die Weltgesundheitsorganisations-Kampagne (WHO-Kampagne) baut die Aktion Saubere Hände, im Sinne eines multimodalen Interventionsansatzes, auf folgenden Elementen auf:

Die Datenerhebung und -auswertung ist ein zentrales Element der Aktion Saubere Hände. So können Sie den Ist-Zustand zur Compliance der Händedesinfektion in Ihrer Einrichtung adäquat einschätzen und Maßnahmen der Verbesserung, oder Erhaltung einer hohen Compliance, planen und umsetzen. 

Die Aktion Saubere Hände bietet Ihnen eine Plattform (HAND-KISS) zur Eingabe und Auswertung von Daten zum Händedesinfektionsmittelverbrauch und zur Messung der Compliance durch Beobachtung und unterstützt Sie bei der Interpretation der Daten. Die Beobachtung wird in den Einführungskursen geschult und kann durch interaktive Videotutorials oder Kasuistiken vertieft werden.

Da die direkte und unmittelbare Verfügbarkeit von Händedesinfektionsmittel ein wesentlicher Ansatz zur Verbesserung der Händedesinfektionscompliance ist, gibt die Aktion Saubere Hände einen Mindeststandard zur Ausstattung mit Händedesinfektionsmittelspendern vor:

Bettenführende Einrichtungen:  Intensivstationen ein Spender pro Patientenbett, Nicht-Intensivstationen ein Spender auf zwei Patientenbetten

Alten- und Pflegeheime:  Aufgrund der großen Diversität der Einrichtungen sowie der teilweisen Einschränkungen (zum Beispiel demente Bewohner), wird in diesen Einrichtungen keine Spenderausstattung vorgegeben. Empfehlenswert sind die Ausstattung von Pflege- und Verbandswagen mit Spendern sowie die Bereitstellung von Kitteltaschenflaschen für das Personal.

Ambulante Einrichtungen: Mindestens ein Spender pro Sprech- bzw. Behandlungsraum und pro Labor. In ambulanten Dialyseeinrichtungen wird ein Spender pro Dialyseplatz definiert.          



 

Wissen ist die Grundlage auf der wir handeln. Hier ein wichtiges Fundament zu schaffen, ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Händedesinfektion.

Die Basis zur Verbesserung der Patientensicherheit durch eine Händedesinfektion ist die Umsetzung des WHO-Modells "Die 5 Indikationen der Händedesinfektion". In diesem Modell wird die Vielzahl der Einzelindikationen für eine Händedesinfektion in 5 Indikationsgruppen zusammengefasst. Die Aktion Saubere Hände bietet eine Standardfortbildung sowie verschiedene Poster zum WHO-Modell an. Darüber hinaus werden regelmäßig Situationen aus der Patientenversorgung aufgearbeitet (Kasuistiken), an Hand derer eine sehr praxisbezogene Schulung des Modells ermöglicht wird.

Die Kampagne bietet darüber hinaus Fortbildungen zum Thema Compliance-Beobachtung, Händedesinfektion und Handschuhe, Hautschutz und Hautpflege oder den richtigen Umgang mit Multiresistenten Erregern. Jährlich wird aktuelle Literatur zum weltweiten Tag der Händehygiene aufgearbeitet und in einer Präsentation veröffentlicht.

Um wirkungsvoll zu kommunizieren hilft eine transparente Struktur und klare Verantwortlichkeiten. Während des Einführungskurses in Berlin wird die Etablierung einer aktiven Lenkungsgruppe in den Fokus genommen, um einen zielgerichteten und strukturierten Kommunikationsaustausch zu ermöglichen. Die aktive und sichtbar kommunizierte Unterstützung des Projektes Aktion Saubere Hände in der eigenen Einrichtung, durch die Einrichtungsleitung, ist ein wesentliches Element für den Erfolg in der Klinik, dem Alten- und Pflegeheim oder der Ambulanten Einrichtung.

Über welche Wege kommunizieren wir eigentlich in der Hygiene? Und wen erreiche ich wie am Besten? Die Aktion Saubere Hände nimmt nicht nur im Einführungskurs und Erfahrungsaustausch das Thema Kommunikation in den Blick, sondern auch in den angebotenen Materialien.

Für ein individuelles Gespräch bietet der jährliche Erfahrungsaustausch eine wertvolle Basis und gibt wichtige Impulse zur Thematik.

Ziel der Aktion Saubere Hände ist es, einen Beitrag für mehr Patientensicherheit zu leisten und die Aufmerksamkeit auf das Thema Händedesinfektion zu lenken.
Die Kampagne bietet unterschiedlichste Fortbildung- und Aktionsmaterialien, um den Fokus auf den richtigen Zeitpunkt einer Händedesinfektion zu legen. Sie stellt fortlaufend Materialien zur Verfügung, um immer wieder neue Impulse setzen zu können und macht das Thema sowohl für Fortbildende als auch Fortzubildende interessant. Die Bereitschaft zur korrekten und gründlichen Händedesinfektion wird so fortlaufend gefördert. Der weltweite Tag der Händehygiene am 05. Mai wird jährlich zum Anlass genommen, kreative und zeitgemäße Materialien zu veröffentlichen.
Patienten und Angehörige werden durch anschauliche Materialien informiert und im Sinne des Patient Empowerment mit einbezogen.

Die Reduktion nosokomialer Infektionen und Übertragung von multiresistenten Erregern durch die Verbesserung der Händedesinfektionscompliance ist das grundsätzliche Ziel der Aktion Saubere Hände. Doch wie kommt man an das Ziel? Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Kampagne ist ein persönlicher Bezug und eine positive Haltung zur Thematik. Sind hier Widerstände spürbar, ist es wichtig sie zu benennen, um sich im nächsten Schritt mit ihnen auseinandersetzen zu können. Erst die eigene positive innere Haltung/Einstellung ermöglicht eine erfolgreiche Umsetzung. Wie stehen Sie zur Effektivität der Händedesinfektion oder zur Compliance-Beobachtung und welche Einstellung haben Ihre Mitarbeitenden? Welche Widerstände können in der Diskussion oder der Fortbildung mit den Kollegen und Kolleginnen auftreten und wie kann man diesen begegnen? Wie gelingt ein gegenseitiges Verständnis bei der Compliance-Beobachtung?

Diese und weitere Fragen werden auch im Einführungskurs aufgenommen und durch unterschiedliche Ansätze der Aktion Saubere Hände gemeinsam bearbeitet.